25.12.2010

Friedlich

Friedlich vergeht die Zeit. Es wird dunkler und ich beginne die Stunden zu zählen, bis der kürzeste Tag vorbei ist. Der Dezember zeigt sich von allen Wetterseiten. Mal stürmt und regnet es, dass ich Angst habe, das Haus bricht zusammen. Kurze Zeit später blinzelt die Sonne durch die Wolken, als wolle sie sich für ihren stürmischen Freund entschuldigen. Der Schnee hat hat sich fest angesiedelt - der kleine Franzose schläft jetzt mit Schlafsack. Das erspart eine Menge Eisgekratze.


Kein Weihnachten ohne Plätzchen backen. Schnell ist das nötigste eingekauft. Rezepte gibt es per SMS und schon duftet die ganze Wohnung nach Weihnachten. Helle und dunkle Kekse, welche mit und welche ohne Schokolade, mit und ohne Nüsse, Marmelade, mit und ohne Verzierung. Aber alle mit viel Liebe gebacken. Ein schönes Wochenende, nur leider viel zu kurz. Wie immer, wenn Besuch da ist.



Kaum eine Woche später werde ich unsanft auf den harten Boden der Realität geworfen. Ich nehme die Verzweiflung und Ohnmacht nur ungern an. Warum müssen wir solche Kämpfe verlieren? Warum haben nicht alle Kinder das Recht in diesem Jahr Weihnachten zu feiern. Warum? Gestützt im Zusammenhalt der Kollegen gehen unsere Leben weiter. Eine Narbe wird bleiben.

Und dann, ganz plötzlich, wird Weihnachten in der Welt. Das Weihnachtskonzert fängt ganz leise an. Die Töne klingen in der Luft wie kleine silberne Funken. Die Musik wird zu einem wahren Funkenregen. In allen Farben des Regenbogens klingen die Töne durch den Raum. Strahlend hell und warm. Kleine Sonnenstrahlen im Winter. Gemeinsam zum Abschluss Adeste Fideles gesungen, bei Kerzenschein und plötzlich ist Weihnachten da.