30.04.2016

Zwangsurlaub

Wenn andere darüber klagen, dass sie ihren Urlaub um eine Woche verschieben mussten, weil es mit dem Dienstplan irgendwie nicht anders hinhauen wollte, kann ich nur neidisch gucken. Ich habe Zwangsuralub bekommen. 4 Wochen, bang. Danke, das war mein Jahresurlaub. Da wollte ich gerne was machen, wozu ich wirklich Lust habe und nicht vorgesetzt bekommen, wann ich den Urlaub zu nehmen habe. Aber gut, so war es dann. Mein Traum Kamschatka zu erwandern ist am Zeitpunkt gescheitert. Die Saison dort beginnt er im Juli. Und für 2 Wochen nach Kamschatka zu fliegen ist nur mäßig sinnvoll. Nächster Gedanke: Pakistan. Die Bilder sind atemberaubend schön, aber da war die Sache mit dem Visum. Das ganze war irgendwie kompliziert und ist erstmal auf Eis gelegt. Dann könnte ich ja nach Bhutan. Fand ich schon immer spannend. Ach nee, Regenzeit. Wie fast überall zwischen den Wendekreisen. Toller Zeitpunkt zum Urlaub machen, grr. 
Ich habe mich dann für was naheliegendes und leicht zu organisierendes entschieden und bin nach Nepal geflogen. Mustang, die Wüste im Nordwesten des Landes, sollte es werden. Schon beim letzten Besuch habe ich an der Abzweigung in Kagbeni gestanden und darauf gehofft, dort einmal bis fast nach Tibet laufen zu können. Ein paar Mails und Skypetelefonate später, war der Trek gebucht. 3 Wochen Nepal und ich sollte bis Lo Manthang laufen, ca 10km von der tibetischen Grenze entfernt. Mustang ist ein Königreich in der Republik Nepal. Die Menschen, die dort leben sind tibetische Buddhisten und in meinen Reiseführern steht, dass Mustang eigentlich ein Ausläufer Tibets ist. Und außerdem ist es eine Wüste. Die Berge der Anapurna-Kette halten die Wolken auf, die von Süden kommen. Mit Regen sollte ich also nicht kämpfen müssen. Dafür mit Sandstürmen und karger Natur. Nichts lieber als das, Nepal - ich komme!