12.03.2016

Und bis wir uns wiedersehen

Dieses Jahr ist flugtechnisch bislang wirklich gut. Und um diese gute Tradition nicht zu unterbrechen, sitze ich wieder am Flughafen - weg aus Trondheim tut einfach gut. Dieses mal geht es aber nicht nach Süden, sondern nach Norden. SAS soll mich nach Tromsø bringen. In Norwegen gibt es noch die guten alten Zwischenlandungen, Fliegen ist wie Zugfahren. Wir starten von Værnes und 45 Minuten später landen wir in Bodø. Diejenigen, die aussteigen wollen, steigen aus, es steigen neue Passagiere ein und weiter geht der Flug. Weitere 45 Minuten später sind wir in Langes, in Tromsø. Die Berge leuchten in der Sonne und die Luft riecht nach Salz. Die Stadt macht es mir leicht, mich wohlzufühlen. Auch wenn es schon 2 Jahre her ist, dass ich das letzte mal hier war, ist es wie nach Hause zu kommen. Ganz merkwürdig. Es ist als erinnere sich mein innerstes Ich an jede Straßenecke. Ich habe nicht einmal in die Karte geguckt, als ich durch die Stadt gelaufen bin. Mein innerer Kompass kennt den Weg. Das Wochenende verbringe ich mit einer Schneeschuhtour auf Kvaløya, der Nachbarinsel. Die Sonne scheint, der Schnee ist weiß und ich fühle mich wohl. 

Ein bisschen blöd habe ich sicher geguckt als im Gottesdienst in der Kirche in Tromsdalen (auch bekannt als Eismeerkathedrale) die Kollekte auch per Karte gezahlt werden konnte. Wie auch immer, ich habe mich willkommen gefühlt. 

Das Aquarium Polaria war da eher unspektakulär, fast schon langweilig. Schade - da habe ich Atlanterhavsparken vermisst. Da würde ich auch gerne mal wieder hingehen...
Der Hauptgrund, warum ich nach Tromsø geflogen bin, war mal wieder ein Kurs. Das letzte Modul in der Facharztweiterbildung. Administration und Krankenhausleitung. Schwieriges Thema, aber unglaublich gut präsentiert. Vortrag und Prüfung überlebt und vor allem Tromsø erlebt. 
Montag Abend hatte Nordlichtbericht einen Sonnensturm vorausgesagt. Begeistert habe ich mich auf den Weg zum Prestevatnet in der Mitte der Insel gemacht. Und was sehe ich da? Wolken, Wolken, Wolken. Na toll. Nicht ein einziger Stern ist zu sehen und natürlich auch kein Nordlicht. Aber einen schönen Spaziergang hatte ich. Mal wieder ohne Karte, ich habe ja die Berge zum Orientieren. Was für ein Glück. 

Das Bild ist ausgeliehen und nicht von mir!
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Das Bils ist ausgeliehen und nicht von mir
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Dienstag versuche ich mein Glück wieder. Die Vorhersage ist nicht so prickelnd, aber probieren kann man es ja mal. Dieses mal in die Telegrafenbucht. Die ist wohl der beliebteste Nordlichtbeobachtungspunkt der Stadt. Ein paar Wolken sind am Himmel, aber ich sehe den einen oder anderen Stern. Ganz schwach sehe ich einen grünlichen Streifen am Himmel. Hallo Nordlicht, ich bin wieder da. Zufrieden kehre ich um und laufe zurück. Irgendwas bringt mich dazu den Kopf nach rechts zu drehen. Eine Fügung, denn da brennt der Himmel mit den magischen Flammen der geladenen Teilchen in der Atmosphäre. Ich traue mich kaum zu atmen, so schön ist es. In aufrechten Flammen wabert es über den Himmel, unten lila, dann weiß um an der Spitze grün zu werden. Das Licht bewegt sich über den Himmel und zentriert sich scheinbar über mir. Als würde der Himmel mir sagen wollen:


Mögen sich die Wege vor deinen Füßen ebnen,
mögest du den Wind im Rücken haben.
Und bis wir uns wiedersehn, und bis wir uns wiedersehn,
möge Gott seine schützende Hand über dir halten.
Und bis wir uns wiedersehn, und bis wir uns wiedersehn,
möge Gott seine schützende Hand über dir halten.

May the road rise up to meet you.
May the wind always be at your back.
May the sun shine warm upon your face,
and rains fall soft upon your fields.
And until we meet again,
May God hold you in the palm of His hand.

Må din vei komme deg i møte,
vinden alltid være bak din rygg,
solens lys leke på ditt kinn,
regnet falle vennlig mot din jord.
Og må Guds gode hånd verne om deg
til vi møtes igjen.