27.09.2011

Urlaub in der Arbeitslosigkeit

An einem warmen Sommertag anzukommen und herzlich empfangen zu werden, sind ein guter Start für einen arbeitslosen Urlaub. Eine lange Zeit voller Besuche und Erlebnisse war das. Nach jahrelanger Zooabstinenz habe ich Hagenbeck neu erleben dürfen. Eigentlich hat sich gar nicht viel verändert und doch ist alles so viel kleiner geworden. Die Gitter vor den Gehegen nicht mehr so hoch, die Wege nicht mehr so weit. Eigentlich sollte sich das Universum doch ausdehnen und nicht schrumpfen. Oder liegt es einfach nur an der Perspektive?
Weiter ging die Reise nach Wien - was für eine Stadt. Voll gepackt mit Kultur. Auf der einen Seite so vertraut, auf der anderen Seite so fremd. Ich hatte völlig vergessen, dass das Rauchverbot nicht weltweit gilt. Wo in Hamburg Hinweise zumindest auf Englisch übersetzt sind, finden sich in Wien Übersetzungen zumindest in ungarisch und tschechisch. Klar, Wien ist eigentlich fast schon Balkan. Vom Wetter her auf jeden Fall Südeuropa. Strahlender Sonnenschein und sommerlich warme Temperaturen verwöhnen mein Regengeplagtes Gemüt und machen es möglich abends draußen zu sitzen und das Leben der Großstadt zu bewundern. Wien als Musikstadt sprudelt über mit tollen Veranstaltungen. Das Haus der Musik gibt einen theoretischen Überblick und lässt einiges ausprobieren und erfahren. Ganz in der Nähe ist das Mozarthaus, von Reisegruppen überfüllt - wie sollte es anders sein? Trotzdem eine erhebende Erfahrung, in den gleichen Räumen zu gehen, wie einst Mozart. Ja, genau. DER Mozart. Die Musik lebendig in den Ohren klingend lassen sich viele große und kleine Kirchen in der Innenstadt erleben. Mal prächtig wie der Stephansdom, mal klein und versteckt, wie die Malteserkirche. Aber jede hat was besonderes und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Aber es gibt nicht nur Kirchen, auch Museen, die man gerne angucken kann. Das Medizinhistorische Museum und der Narrenturm gehören auf jeden Fall zu dem empfehlenswerten Orten für Mediziner. Im großen Kulturrausch war da dann noch die große Feier und die Vorfreude auf die noch größere Feier, die im nächsten Jahr stattfinden wird. Viel zu schnell gehen die Tage in Wien vorbei und nach 2 Stunden entspannten Schlafen im Flieger, bin ich wieder in der Hansestadt, die mich mit weniger warmen, aber trotzdem noch sommerlichen Wetter empfängt.
Besuche in Bremen, Flensburg und Kiel runden das Urlaubsprogramm ab. Ein kleiner Ausflug nach Föhr, einfach nur weil schönes Wetter ist und der Tee am Strand besser schmeckt, beendet meine Arbeitslosigkeit und ich fliege, glücklich und zufrieden in mein geliebtes Dorf am Ende der Welt zurück.