07.08.2013

Wenn Wale prusten

Der norwegische Sommer ist in meinen Augen ganz schön. Vielleicht ein bisschen feucht, aber wenn es gerade mal trocken ist, dann ist es so schön, dass jeder Regentropfen vergessen ist. Im Juli war eine ganze Weile eher feuchtes Wetter. Kühl und ungemütlich draußen. Und dann ganz plötzlich waren die Wolken wie weggeblasen und die Sonne hatte ihren Platz am Himmel eingenommen. Warm und golden. Lange Tage mit langen Abenden. Meine Terrassen und der Balkon haben sich eine Wäsche und neuen Wasserschutz verdient. Etwas mühsam auf den Knien habe ich jeden einzelnen Balken erst mit der Bürste gestreichelt und dann mit dem Pinsel massiert. Zwischendurch schön abgeduscht und getrocknet. Letzteres ging rasend schnell in der Sonne. Zufrieden mit dem Ergebnis von 2 Tagen Arbeit, konnte ich mich draußen im Sessel zurücklehnen und den lauen Sommerabend genießen. 

Das Genießen geht nicht nur zu Hause auf der heimischen Terrasse sondern auch bei Freunden. Zum Beispiel in der Hütte in Volda. Dieses mal nicht mitten in den Bergen, sondern direkt am Wasser. Da saßen wir gemütlich am Steg, haben die Füße in den Fjord hängen lassen und gewartet, dass die Makrelen kommen. Eine Weile lagen 3 ziemlich frische Makrelen auf einer Schieferplatte die wiederum über dem Lagerfeuer trohnte. Die Kartoffeln in der Glut drumherum. Das Feuer knistert ein bisschen, aber sonst ist kein Laut zu hören. Bis plötzlich jemand prustet. Ich war es nicht und Siri auch nicht. Außer uns ist keiner da. Aber das Prusten war ganz deutlich zu hören. Kollektive akustische Halluzination oder was? Noch mal - und dieses mal sehen wir auch wer da prustet. Mama Schweinswal mit ihren beiden Kindern. Hach... Ich muss wieder an Goethe denken. Augenblick verweile doch...