19.01.2012

Brennender Himmel

Kaum hatte das alte Jahr angefangen, war es auch schon wieder vorbei. Vor kaum einem Jahr habe ich in meine Wohnung gesessen und überlegt, wie und wo ich wohl unterkommen werde, wenn ich aus der Stadt aufs Land ziehe. Jetzt sitze ich wieder in der Stadt und überlege, wo ich mir ein Haus kaufen möchte. Seelisch befreit von den Lasten des Vergangenen, freue ich mich auf ein neues Jahr. 
Ein kalter, kurzer Ausflug nach Geiranger ist eher dunkel. 
An einem kalten Abend, an dem ich eigentlich telefonieren wollte, aber um Geduld gebeten wurde, bin ich noch einmal kurz vor die Tür gegangen. Nur einmal um den Block. Der Himmel ist klar und die Luft kalt. Ich friere. Kurz bevor ich wieder zu Hause bin, schielt mein eines Auge nach oben. Ich traue mich fast nicht mehr zu atmen. Der Himmel leuchtet in kristallklarem Blau-Grün. Es sieht aus, als würde der Himmel brennen, aber in Blau und Grün. Ich stehe fasziniert und frierend auf der Wiese vor dem Haus und kann mich nicht losreißen von diesem einzigartigen Schauspiel. Nordlicht, hier! Direkt über mir. Naturwissenschaftlich lässt es sich erklären. Aber diese Extraportion Dankbarkeit und Bewunderung, die ich durch und durch spüre, die ist was anderes.