30.08.2011

Meditieren auf dem Picadilly Circus

Seit Sue nach London gezogen ist, vor 4 Jahren, habe ich fest vorgehabt, sie dort zu besuchen. Jetzt plant sie wieder nach NZ zu ziehen und ich war immer noch nicht da. Bevor es also zu spät ist, buche ich schnell einen Flug und zack, schon bin ich in London. Wow, was für eine Stadt. Meine Ohren müssen sich erstmal an das alt-vertraute Englisch gewöhnen und ich muss mich richtig anstrengen die ersten Stunden, wollen doch immer wieder norwegische Worte aus meinem Mund purzeln.
Sue holt mich ab und wir beginnen unser Abenteuer mit einem english breakfast tea auf der Terrasse einen kleinen englischen Hauses. Die Sonne strahlt, die Vögel zwitschern und wir wandern durch Parks der Innenstadt. Ich hätte nie erwartet, dass London mit solchen Parks vollgestopft ist. In meinem Kopf hatte sich ein Stadtbild mit vielen hohen Häusern, großen Straßen mit roten Doppeldeckerbussen und vielen Museen rechts und links gebildet. Natürlich gehören Big Ben, Tower of London, die Tower Bridge, Buckingham Palace und das London Eye auch zum Programm. Abends essen wir im ältesten Pub der Stadt - urgemütlich!
Natürlich darf auch die Kultur nicht vernachlässigt werden. Sue arbeitet in einem buddhistischen Zentrum und lädt mich zu einer ganz neuen Erfahrung ein. Ein Flashmob! Klingt erstmal nicht so sehr buddhistisch, bis ich erfahre, dass wir auf dem Picadilly Circurs meditieren werden. Kurz vor dem geplanten Beginn, kommen wir auf den Platz, der einem Ameisenhaufen gleicht. Überall wuselt es, Leute laufen von hier nach da, Autos hupen und Busse und Taxen schieben sich durch den Verkehr. Plötzlich setzen sich einige Menschen hin. Mitten auf dem Platz. Offenbar geht es jetzt los. Also setze auch ich mich hin und versuche mich auf meinen Atem zu konzentrieren. 5 Minuten soll die Welt hier stillstehen. Die Leute gucken komisch, ein wenig irritiert, aber sie verlangsamen ihre Schritte, einige bleiben stehen. Es ist ein kurzes Innehalten in der Hektik. Meine Meditationsversuche waren nicht unbedingt von Erfolg gekrönt, aber ein Erlebnis war es auf jeden Fall.
Zum Abschluss eines tollen Wochenendes verbringen wir einen ganzen Tag mit Museumsbesuchen. Was für ein kultureller Input!

05.08.2011

Altes Neu

Wieder einmal ein Umzug. Wieder einmal das vertraut gewordene verlassen und etwas neues beginnen. Der Umzug ging wieder mal schnell und unkompliziert. Die Wohnung ist schnell eingerichtet, die Aussicht grandios - was will ich mehr?
Der Abschied vom Landarztleben ist merkwürdig. Das Arbeiten in der Praxis mit den unterschiedlichsten Problemen hat mir mehr Spaß gemacht, als ich je gedacht hätte. Ob ich die Arbeit vermissen werde? Einiges sicher, vieles nicht. Ich habe einen Traumarbeitsplatz, auf den ich mich freuen kann und Kollegen, die sich auf mich freuen. Vermissen werde ich den einen oder anderen aus der Praxis ganz sicher. Zum Glück ist es nicht zu weit für einen Besuch im Alltag.
Der alte, neue Lebens- und Arbeitsraum ist fremdvertraut. Sich auskennen und sich auskennen sind zwei grundverschiedene Dinge, wenn es drauf ankommt. Was solls, es ist eine Herausforderung, die gelebt werden will.