31.07.2007

Aus den blauen Bergen kommen wir...

Nach 4 Tagen Sydney mit reichlich Abwechslung (Tiere, Stadt, Strand, Klippen, Kultur) führt der Weg in die blauen Berge. Eigentlich könnte man die Blue Mountains als Naherholungsgebiet von Sydney bezeichnen. Denn kaum raus aus der Stadt ist man drin, in den Bergen. Jeder Ort hat hier seine Besonderheit. Der eine ist der älteste, der nächste der längste, dann wieder einer mit den meisten Cafés... Und tatsächlich ist jeder Ort irgendwie süß!
In Katoomba steht das süßeste Hostel der blauen Berge. No 14 heißt es und lädt wirklich zum Verweilen ein. Ein gemütlicher Auftenhaltsraum mit Kamin und perfekte Schlafräume für einen Spottpreis. Unser Weg führt uns zu den 3 Sisters, einer Felsformation, die wie 3 Schwestern über der Schlucht thronen. Ein unvergesslich touristischer Ausblick. Die tiefe Schlucht, die undurchdringlich wirkt, weil die Eukalyptusbäume so dicht stehen, der knallblaue Himmel und die steilen Berghänge. Der Ort selber erinnert an einen kleinen Ort in den Alpen.
Morgens bin ich dann durch den "Grand Canyon" gewandert. Nicht mal annähernd so wie in Neuseeland oder Norwegen, alles viel abgesicherter. Steile Stellen sind mit Treppen, Geländern und Gittern versehen. Das macht das Laufen sehr leicht. Die geforderten 4 Liter Wasser habe ich nicht mitgenommen. Ich weiß auch nicht, was ich mit 4 Litern hätte anfangen sollen. Mich waschen, oder so?!
Ich habe nur ein Drittel der angegebenen Zeit gebraucht, um den Rundweg zu laufen. Und trotzdem bin ich nicht gerannt. Es war einfach für langsame Leute beschrieben. Ich bin erstmal in die Schlucht reingelaufen. Treppenstufen runter und plötzlich war ich in einer ganz anderen Welt. Riesige Farne, plätschernde Bäche, verbrannte Eukalyptusbäume und steil aufragende Felsen neben mir.
Mein nächstes Ziel heißt Canberra. Die hässliche Hauptstadt. Mal sehen, ob sie so schrecklich ist...

Die Oper, die Brücke, Monorail, das QVB, Bondi-Beach und und und

Ja, das klingt doch ganz eindeutig nach Sydney. Genau, Sydney! Schon das dritte mal in Sydney und nun endlich mal weg vom Flughafen! Sydney ist ja so riesig. Der Flughafenbus braucht ca. eineinhalb Stunden, um zu unserem Hostel zu kommen. Das Hostel ist ein altes Stadthaus und wie der Name schon sagt: Pink! Die Küche ist so mmh naja, aber wir wollen ja nicht im Haus sein, sondern draußen und die Welt kennen lernen. Noch bevor wir ausgepackt haben, machen wir uns auf den Weg und laufen los, in die Stadt. Ein wunderschöner Weg führt durch Wohnstraßen, die alle an englische Kleinstädte erinnern, die Fontäne am King's Cross sprudelt, Harry's Café de Wheels duftet freundlich zu uns herüber, Häuser mit öffentlichen Spazierwegen auf dem Dach und einem wunderbaren Ausblick über Woolloomoolloo präsentieren sich uns. Kaum sind wir um Mrs. Maccuaries Point gelaufen, haben auf deren Stuhl Probe-gesessen, sind sie da: die Oper und die Brücke. Genau wie immer auf Postkarten stehen sie da und warten nur auf das eine oder andere Foto. Die Wellen schwappen gegen die Kaimauer, ich kann es kaum glauben. Aber es ist wirklich. Langsam wird es dunkel und die Oper erstrahlt in hellem weiß, die Brücke erstrahlt daneben... Durch den botanischen Garten geht es zurück. Über uns kreischen die Fledermäuse und wir kommen an den merkwürdigsten Bäumen vorbei.
Der erste Morgen im Hostel begrüsst uns mit strahlendem Sonnenschein und einem Frühstück mit allem, was man so braucht. Toast, Marmelade, Cornflakes. Bald sind wir schon auf dem Weg in die Stadt. Mit einem dieser tollen Busse fahren wir durch ganz Sydney, steigen hier und da mal aus und laufen ein bisschen durch die Gegend und vor allem machen wir eins: wir genießen das Leben!
Wir gehen taiwanesisch essen, gucken in vielen Souvenirgeschäften nach den richtigen Mitbringseln für die Daheimgebliebenen und genießen die immer wieder atemberaubenden Ausblicke. Ob es nun die Klippen von Mothers Cliff sind oder feine weiße Sand am Bondi Beach - immer wieder muss ich mir sagen: ich bin in Australien. So richtig begreifen kann ich es nicht.
Ein ganz besonderer Höhepunkt war der Besuch in der Oper! Dank unserer Internetverbindung im Hostel konnte ich ganz fix Karten für den Barbier von Sevilla buchen. So chic wie möglich (mein Rucksack enthält eigentlich nur praktische Sachen, vor allem zum Wandern) haben wir uns auf den Weg gemacht. Nach einigen wunderschönen Sonnenuntergangsfotos wollten wir durch den botanischen Garten zur Oper. Ging leider nicht, denn der Garten war schon zu. *grmpf* Also mussten wir die langweilige Strecke an der Straße entlang laufen. Vorbei am Sydney City Hospital und dann waren wir auch schon fast an der Oper. Die Mini-Oper ist in Wirklichkeit ein Restaurant mit so großen Fenstern, dass ich die Leute beim Essen hätte beobachten können. Aber wir hatten ja vorgesorgt. Nachdem ich die Karten abgeholt hatte, machen wir es uns auf den Stufen bequem und machen ein Festmahl der besonderen Art: wir essen Sushi. Und im Hintergrund die Oper. Das ist so einzigartig!
Oper sieht von Innen ganz unscheinbar aus. Gar nicht so aufregend, wie ich erwartet hätte. Aber trotzdem macht sich in meinem Bauch ein Gefühl tiefster Zufriedenheit breit. Ich bin zumindest einmal in der Oper in Sydney gewesen und habe dort eine richtige Oper gehört. Viel gesehen habe ich leider nicht, denn unsere Plätze waren nicht so super. Wir konnten leider nur die Hälfte der Bühne sehen. Aber schön war es trotzdem!
Auf dem Rückweg kommen wir an der genialsten Eisdiele Australiens vorbei: hier gibt es 16 verschiedene Schokoladeneis-Sorten. Wir entscheiden uns für Schoko-Chili und Rocher/Nutella Eis. Himmel ist das köstlich!!!
Glückstrunken von den Erlebnissen dauert es, wie immer, keine 2 Minuten bevor der Schlaf uns mitreißt.

Die autralische Tierwelt und ich

Einige der Tiere und ich passen ganz gut zusammen. Andere nicht so sehr. Tiere, die gut zu mir passen sind zum Beispiel Wallabies oder Kaengurus. Waehrend die australischen Riesenkakerlaken nicht wirklich zu mir passen. Hinter den 2cm Panzerglas ihres Terrariums kann ich sie ertragen. Alles andere ist schlecht. Was ich eigentlich sagen will: wir waren im Wild Life Center. Mitten am Darling Harbour, also in der Innenstadt von Sydney ist dieser Zoo mit australischen Tieren drin. Die Insekten loesen zum grossen Teil nichts als Ekel bei mir aus und wecken Erinnerungen, die mich stolz machen. Wie zum Beispiel die Nacht in dem Gebra Hotel in Addis. Dort haben Martina und ich nur die Kakerlaken erledigt die groesser waren als 4cm. Alle anderen haben wir am Leben gelassen. Boah war das widerlich! Aber zum Glueck sind die ganzen wirbellosen Tiere hier hinter Panzerglas und ich bin sicher vor Ihnen geschuetzt.
Auch die Schlangen sind eingesperrt. Zum Glueck! Ich habe das Gefuel, das hier der Leitspruch gilt, je gifitiger, desto australischer.
Endlich bei den Wirbeltieren angekommen, flattern diese auch schon eifrig. Emus, Cassowaries (die gefaehrlichsten Voegel der Welt) Papageien, Loris, Kakadus, Eisvogelarten und mit Sicherheit noch viel mehr Voegel, deren Namen ich mir aber nicht behalten konnte.
Und dann kommen endlich die Suaege-, also Beuteltiere an die Reihe. Das Koalagehege bietet uns die Moeglichkeit einmal einen Koala-Po zu streicheln.
Sollte ich die Wahl haben, als Tier wiedergeboren zu werden (glaube ich nicht dran, aber trotzdem) dann werde ich Koala. Pro Tag 20 Stunden Schlafen, 2kg Blaetter essen und am Baum haengen. Klingt doch ganz gemuetlich!
Oder ich werde Kaenguru. Die sind so putzig, wenn sie durch die Gegend huepfen.

Der Nachmittag steht ganz im Zeichen der Wale. Buckelwale, die hier vor der Kueste mit ihren Kaelbern schwimmen, bevor sie ihre lange Reise fortfuehren. Mit 2 Reisetabletten intus, kann mir ja nichts passieren. Dachte ich... Immerhin war die Uebelkeit schnell vorbei! Und 2 Wale haben wir gesehen. 2 junge Bullen, die an der Waseroberflaeche entspannt haben. Von Zeit zu Zeit blasen sie ihre Lust-Wasserfontaenen. Ein bisschen enttaeuscht bin ich von ihrer Entspannung. Ich wollte sie so gerne Springen sehen. Aber dazu hatten sie wohl keine Lust. Schade!
Am Ende der windigen Fahrt (so schlimm war es nicht...) stelle ich begeistert fest, dass die Reisetabeltten soch geholfen haben. Ich gehoere zur Minderheit, die nicht geko*** hat!

Von NZ nach OZ

Schon mal morgens um 5.00 Uhr geflogen?? Um 3.00 Uhr eingecheckt und ich war gar nicht so müde, wie ich gedacht hätte. Der Flug mit LAN Chile war großartig (genau wie der Hinflug auch schon) und ich bin sicher in Sydney angekommen. Dort erwarten mich neben einer kostenlosen Dusche auch ein paar Stunden Schlaf auf einer der gemütlichen Flughafenbänke. Mittags sind meine reizende Reisebegleitung und ich dann mit dem Shuttle in de Stadt gefahren, haben unser Hostel gefunden und uns eingerichtet.
Dann geht es richtig los. Zu Fuß zur Oper... Wir sehen den Marine Hafen mit den Lebensmittelkontrollstationen davor und die großartigen Wohnungen, auf deren Dach ein öffentlicher Weg langführt, dann der Botanische Garten mit den echten Papageien, Mrs Macquairies Chair und der berühmte Blick zur Oper und der Harbour Brigde. Inzwischen ist es schon fast dunkel und wir sind furchtbar müde. Einen kleinen Schlenker zum Supermarkt und dann ins Bett.
Der naechste Morgen beginnt im strahlenden Sonnenschein und wir wollen los, um die Stadt zu weiter zu erkunden. Der Sydney-Explorer fährt uns durch die ganze Stadt. Vom Opernhaus (dänischer Architekt, das erklärt einiges) über die Harbour-Bridge, Chinatown (leckeres Mittagessen) zum Circular Quai. Dort fährt der Bondi-Explorer. Und ich mache mich auf, die
Gegend zu Fuß zu erkunden. Die Klippen an der Hafeneinfahrt von Sydney sind beeindruckend schön.
Vergeblich versuche ich den Menschenmassen dort zu entfliehen. Aber der Blick von den steilen Felsen hinunter macht alles wett. Ich sehe wieder wunderbar gelb-blau-grün-rote Papageien und kann mein Glück kaum fassen. Der Weg zum Bondi Beach führt durch sehr reiche Wohnviertel, deren Ursprung klar britisch ist. Am Bondi Beach angekommen, kann ich verstehen, warum er so berühmt ist. Der Strand hellgelb, das Wasser türkisblau und meterhohe Wellen. Ich teste die Wasserqualität mit dem großen Zeh. Sehr rau, aber sanft im Abgang. Und zu kalt zum Baden.
Das wusste ich zwar vorher, aber testen schadet nie. Vom Bondi Beach führt ein wunderbarer Küstenweg hinunter nach Cogee. Inzwischen haben Sonne und Mond die Plätze getauscht und der Pazifik leuchtet in einem mysteriösen dunkelblau zu mir hinueber. Durchgepustet vom Wind, bin ich froh, als der Bus mich zum Bahnhof und die Bahn mich nach Hause, ins Hostel faehrt. Der Abend endet wieder frueh. Ich kann doch jetzt kein Jet Lag entwickeln?!

30.07.2007

Wai-O-Tapu, das heilige Wasser

Rotorua liegt genau auf dem Spalt zwischen der Indoaustralischen und der pazifischen Erdplatte. Deswegen stehen da so viele Vulkane rum. Einfach so, mitten in der Landschaft. Und kochende Tümpel gibt es auch und Teufelsbäder und Schlammblubberlöcher und Schefelkamine und und und.
Ich war mit Matze also in Wai-O-Tapu. Das Thermalgebiet gilt als das buntestes in NZ und eigentlich auch in der ganzen Welt. Gelb, Rot, Blau, Grün, Lila, Weiß und Schwarz. Alles in vielen Schattierungen und gigantisch faszinierend. Angefangen haben wir mit Lady Knox. Der einzige Geysir weltweit, der jeden Tag um 10.15 Uhr ausbricht. Das Timing funktioniert so gut, weil die Lady vorher mit 300g Seife gefüttert wird.Anfangs schäumt es nur ein bisschen, aber dann spritzt das Wasser meterhoch. Fotoapparate klicken und alle sind begeistert. Nach dem Ausbruch fahren wir dann weiter in den eigentlichen Park. Hier blubbert und spritzt es an allen Ecken. Das Tintenfass des Teufels zeigt sich in einem schlammigen Grau. Hellgelbe Schwefelkamine fauchen dampfend vor sich hin. Und irgendwie wirkt es, wie in einer Mondlandschaft. Matze ist begeistert von den Miniquellen, die bestimmt noch größer werden. Wenn das Wetter ein winzig-kleines bisschen besser gewesen wäre, wäre es vielleicht noch gemütlicher gewesen. Die drei Wege des Wunderlandes ergeben einen Rundweg. Begeistert schauen wir in jedes Schlammloch und bewundern jede noch so kleine Schwefelquelle. Das tolle an diesem Park ist ja, dass nicht irgendwelche Tourismusmenschen sich gedacht haben. "hier bauen wir mal was tolles", sondern dass es einfach so entstanden ist. Und so viel Spektakuläres auf einem Fleck, wo gibt es das sonst noch?
Glückstrunken (oder von vulkanischen Dämpfen berauscht?) fahren wir wieder in den Ort und gehen Mittagessen. Nach einem köstlichen Nachtisch bestehend aus den besten Schokoladenkeksen der Welt, macht Matze sich auf zum Flughafen und ich zum Bus. Nicky wird mich in Hamilton abholen.

Im Land der Kiwis

Ob Früchte, Vögel oder Menschen, es ist egal: hier geht es um Kiwis! Mit einer großen Portion Humor bin ich angekommen. Die armen Menschen an der Passkontrolle waren furchtbar verwirrt, als sie meine Arrivalcard gelesen haben. Was? Nur für 5 Tage? Und du bist die ganze Strecke aus Deutschland hergekommen, nur für 5(!) Tage?
Ja, bin ich! Naja und nach Australien will ich auch noch. Nach einem Vormittag im Auckland Museum nehme ich den Bus nach Tauranga. Mal regnet es, mal scheint die Sonne. Komisches Wetter. Aber zum Glück ist es nicht so furchtbar kalt. Am Busstopp in der Willowstreet holt John mich ab. Er hat inzwischen wieder Arbeit und wirkt nicht mehr so deprimiert, wie im letzten Jahr. Zu Hause erwarten mich neben Lynette, Nana und Smudge auch noch 2 neue Katzen. Der Abend ist gemütlich. Wir gucken Netball und drücken den Silverferns die Daumen. Leider verlieren sie relativ knapp gegen die Australier *Oh nein!*. Am Mittwoch Morgen geht es dann nach Rotorua. Der kleine Schwefelort riecht immer noch nach faulen Eiern. Matze ist mit dem Flieger aus Wellington bereits angekommen. Wir suchen uns eine kleine gemütliche Unterkunft und laufen ein bisschen in der Stadt umher. Runter zum See, ein paar heiße Quellen angucken und das Leben genießen.
Den Abend verbringen wir, leicht frierend, in der Küche.

28.07.2007

Wieder auf Weltreise

Mit dem Zug durch Deutschland war eine neue Erfahrung, aber nicht schlecht. Mein kleiner Freund Harry war bei mir und so verging die Fahrt wie im Flug. In Frankfurt (größter Flughafen, man braucht allein schon 10 Minuten um das Gate zu finden, was in München, dank Transrapid nicht passieren kann...) konnte ich nach fast 2 Stunden warten einchecken. Einen Fensterplatz und einen Mittelplatz. Naja, ich will eh schlafen.
Ich bin enttäuscht von Thai Airways. Kein Personal Entertainment, nur 2 Gerichte zur Auswahl, kein spezieller Saft... Die meiste Zeit schlafe ich eh, bekomme nicht mal den Start in Frankfurt mit.

Mit dem Zug durch Deutschland war eine neue Erfahrung, aber nicht schlecht. Mein kleiner Freund Harry war bei mir und so verging die Fahrt wie im Flug. In Frankfurt (größter Flughafen, man braucht allein schon 10 Minuten um das Gate zu finden, was in München, dank Transrapid nicht passieren kann...) konnte ich nach fast 2 Stunden warten einchecken. Einen Fensterplatz und einen Mittelplatz. Naja, ich will eh schlafen.
Ich bin enttäuscht von Thai Airways. Kein Personal Entertainment, nur 2 Gerichte zur Auswahl, kein spezieller Saft... Die meiste Zeit schlafe ich eh, bekomme nicht mal den Start in Frankfurt mit. In Bangkok erwartet mich ein vollkommen neu gebauter Flughafen. Nichts erinnert mehr an die Baustelle von vor 10 Monaten. Da ich einiges an Zeit habe, beschließe ich wenigstens kurz nach draußen zu gehen. Aber die lieben Zollbeamten machen mir einen Strich durch die Rechnung. Zwei Stunden stehe ich in der Passkontrolle an und warte auf meine Stempel im Pass. Jetzt reicht die Zeit nur noch knapp, um richtig raus zu kommen. Also bleibe ich in der Nähe des Flughafens. Es ist warm und feucht draußen. Aber außer Parkplatz und Schnellstraße ist da nichts. Schade! Also verbringe ich die Zeit im Check-In Bereich, gucke mir dort die Geschäfte an und freue mich über die herrlich asiatischen Lebensmittel. Getrocknete und karamellisierte Mini-Tintenfische. Am liebsten würde ich alles probieren...
Auch der Bereich nach der Passkontrolle ist definitiv einen kleinen Spaziergang wert. Am Gate warte ich entspannt auf meinen Flug und siehe da: bald geht es los. Die Maschine, dieses mal etwas kleiner, dafür aber mit persönlichem Videoschirm, ist gemütlich. Das Essen ist lecker und der Saft einfach der Hammer.
Morgens ist Stau in Sydney, wir landen etwa 20 Minuten später als geplant. Ich bin etwas nervös, weil ich ja noch weiter will. Aber die Passkontrolle geht ganz fix und so eine richtige Bio-Kontrolle gibt es auch nicht. Ich stehe schon bald als 3. in der Schlange der LAN Chile. Dort bekomme ich einen wunderbaren Fensterplatz und das Leben ist schön.
Pünktlich legen wir los, um nach Auckland zu kommen. Dort - welche Wunder - ist es schon später Nachmittag. Ich fahre in die Stadt und suche mir eine Bleibe. Im XBase bekomme ich einen Mädchenschlafraum. Schön ist es hier! Nachdem ich mich eingerichtet habe, mache ich mich auf die Suche nach Abendessen. Mit einem kleinen Schlenker über das Hilton Hotel (dahinter ist es sooooo schön) laufe ich durch die Stadt und buche auch gleich einen Bus für morgen.

14.07.2007

Der Regenwald

Jetzt weiß ich, warum der Regenwald Regenwald heißt. Weil es ein Wald ist und weil es viel regnet. Schon bei der Ankunft in Tena, dem Ausgangspunkt unserer Regenwaldtour, hat es angefangen zu regnen. Und der Regen im Regenwald ist nicht, wie der Regen in Deutschland... Vielleicht bietet Starkregen mit Orkanböen einen kleinen Eindruck davon, wie Regen im Amazonasdschungel abläuft. Nur dass der Regen dort nicht nach 3 Minuten wieder weniger wird. Es kann ganze Tage in so einer Intensität regnen... Also, in Tena angekommen ist es schon merklich wärmer und feuchter. Schnell haben wir einen Anschlussbus bekommen und sind zu der "Haltestelle" Puerto Rio Barantilla gefahren. Der Regen ist unbeschreiblich stark. Aus dem Fenster kann ich 3 Meter weit sehen, dann ist alles grau. An der sogenannten Haltestelle angekommen, stellen wir fest, dass dort nichts ist. Ein Kanuanlegeplatz. Etwas weiter oben steht ein Haus, unter dessen Vordach, wir uns unterstellen dürfen. Nach einiger Zeit hört der Regen auf und die Sonne kommt raus. Es wird plötzlich richtig warm. Der Hausbesitzer erklärt uns, dass gleich ein Kanu kommen würde. Wir gehen runter zum Anleger und siehe da - eine Europäerin steigt aus und spricht deutsch mit uns. Gleich kommt ein zweites Kanu, das uns zur Lodge mitnimmt. bald sitzen wir im Kanu und können es kaum glauben. Der Fluss ist hellbraun, die Bäume riesig groß und grün, Lianen hängen ins Wasser, Affen und Vögel schreien, Kinder fischen am Ufer. Es ist wie im Fernsehen. Aber hier ist es echt, nicht hinter dem Fernsehschirm! Ich bin begeistert und freue mich so sehr, dass ich platzen könnte. Die Fahrt ist unbeschreiblich schön und ich bin fast schon traurig, als wir an der Lodge ankommen. Aber dazu gibt es keinen Grund. Die Lodge ist mehr als einladend. Das Haupthaus ist ein offenes Rondeel. Dort stehen Tische und Stühle zum Essen, ein paar Hängematten hängen dort und ein offener Kamin sorgt für Rauch gegen Insekten. Strom gibt es hier nicht. Brauchen wir auch nicht, denn überall sind Kerzen. Die werden abends angezündet, damit es richtig gemütlich wird. Wir bringen unsere Rucksäcke in ein wunderbares Zimmer. Die Fenster sind Fliegengitter und das Zimmer auf den ersten Blick insektenfrei. Auf dem Nachttisch stehen Kerzen, auch im Badezimmer sind Kerzen zu finden. Umgezogen und fit für neue Abenteuer hören wir uns die wichtigsten Sicherheitsregeln an. Schuhe immer ausschütteln, gucken, wo man sich hinsetzt, das Bett nach Skorpionen absuchen usw. Dann beginnt ein neuer Abschnitt der Amazonaslebens. Wir wollen Fische fangen und ein Floß bauen. Mit einem Kanu fahren wir ein Stück den Fluss hinauf. An einer Kiesbank halten wir an und jeder darf versuchen einen Fisch zu fangen. Das Netz ist in Handarbeit gefertigt und relativ schwer. Keiner fängt einen Fisch, der groß genug wäre, dass wir in zum Abendbrot essen könnten :-( Leider fängt es auch wieder an zu regnen und das Floß ist nicht mal in Ansätzen fertig. Mit vereinten Kräften bauen wir. Eigentlich ganz einfach. Man nimmt ein paar Stämme Balsaholz und bindet sie mit einem Seil zusammen. Das ganze auf der anderen Seite noch mal und fertig ist das Floß. Im strömenden Regen lassen wir uns stromabwärts treiben. Nass bis auf die Knochen kommen wir in der Lodge an und freuen uns auf nur leicht feuchte frische Klamotten und das warme Feuer! Meine Schuhe verbringen einen wunderbaren Abend in der Nähe des Feuers und sind am nächsten Morgen dem trockenen Zustand schon wesentlich näher.
Beim Essen klönen wir gemütlich mit Karin und Rudi aus München. Bis ein kleiner Zwischenfall die gute Stimmung etwas aussetzen lässt. Ein Tier enormer Größe fällt erst Lisa, dann mich an. Wir beide reagieren leicht panisch auf dieses Vieh. Wie sich später rausstellt, eine Grille. Von der Nasen-, nicht Fühlerspitze, bis zum Schwanz misst dieses Vieh ca 10cm. Es gibt tatsächlich so riesige Insekten. *WIDERLICH*
Aber die Aufregung legt sich schnell wieder und wir machen uns in absoluter Dunkelheit auf den Weg zu unseren Hütten. Dort gemütliches Kerzenlicht und keine Tiere.
Morgens wecken uns die Geräusche des Regenwaldes. Aber kein Regen. Schreie, Vogelgesänge, Grillengezirpe usw. Voller Vorfreude auf die Dschungelwanderung machen wir uns auf die Socken. Das Frühstück ist köstlich und der Tag kann losgehen. Lucia unser Guide ist nicht so begeistert von der Tatsache, dass sie jetzt arbeiten muss. Dementsprechend ist auch ihre Führung. Kurz und knapp. Wir laufen durch den Dschungel, der Schweiß läuft an uns herunter... Obwohl es gar nicht so warm ist, schwitzen wir wie in der Sauna. Der Regenwald ist einzigartig. Ich kann gar nicht beschreiben, was ich alles gesehen, gehört, gerochen und gefühlt habe. Die Grüns, die Geräusche der Insekten, der Affen, der Blätter, die Gerüche der Bäume, des feuchten Bodens, der Ameisen... Ameisen gibt es besondere Arten. Killerameisen, deren Biss 5 Stunden lang furchtbar schmerzhaft ist, Zitronenameisen, die nach Zitrone schmecken, rote Ameisen, die Töne von sich geben... Ich konnte mir nicht alles merken. Auch Lianen gibt es mehr als die berühmte Tarzanliane. Bäume, die als Kommunikationsmittel benutzt werden, indem an die Wurzeln geklopft wird. Ich kann es gar nicht glauben und summe die ganze Zeit "Ich bin im Regenwald...." Es ist so unwirklich, aber ich bin tatsächlich mitten im Regenwald. Im tropischen Regenwald!
Wir kommen an einer Wasserstelle mit klarem Wasser vorbei. Aber nach Baden ist uns nicht. Daher genießen wir nur ein paar Minuten sitzen, bevor es weitergeht. Wir wandern weiter durch das grün und bestaunen die riesigen Bäume.
Spät nachmittags sind wir wieder an der Lodge. Wir freuen uns auf eine wunderbare Dusche. Abends gibt es wieder ein köstliches Essen.
Wir sind die einzigen Gäste in der Lodge und so haben wir den Abend für uns.
Unser Ausflug auf die Anaconda Insel (ja, da gibt es Anacondas, große und gefährliche!!!) ist sehr spannend. Wir fahren mit dem Kanu rüber zur Insel, es sind nur ein paar Meter. Ob Anacondas so weit schwimmen können??? Wir laufen auf der Insel durch Felder und bestaunen die Bananenpalmen. Schnell werfen wir alle Essensregeln, die wir jemals gelernt haben über Bord und essen "palmitos" - Palmherzen. Einfach so aus der Erde gezogen, weder gewaschen, noch gekocht und auch nicht geschält. Aber sehr lecker. Neben Plantagen gibt es auf der Insel auch Häuser. Allerdings ohne Strom. Trotzdem sehen die Häuser nicht so armselig aus, wie die in Äthiopien. Alles ist sehr großzügig geschnitten und herrlich luftig. Ein paar Kinder gucken uns zu, wie wir mit einem Blasrohr auf ein Holzhuhn schießen. wir trinken Chicha *kotz*, ein gegorenes Getränk aus Kokos.
Unser letzter Tag beginnt mit Regen. Regen, Regen, Regen, Regen... Es wird gar nicht richtig hell und überhaupt ist es nicht sehr einladend. Alleine der Weg zum Frühstück reicht aus, um uns wieder bis auf die Haut nass werden zu lassen. Heute kreischen auch keine Affen und die Vögel singen nicht. Der Kanufahrer ist grimmig und der Bus hat eine Stunde Verspätung. Ich bin den Tränen nahe. Auf dieser Straße kommt niemals jemand vorbei, der uns mitnehmen könnte. Erleichtert, dass der Bus doch kommt, steigen wir ein und freuen uns jetzt schon auf Quito. Aber das ist noch weit entfernt. In Tena ist der Regen schon weniger geworden und eine Stunde nach Tena nieselt es nur noch. Ich friere, es ist nass und ich muss die ganze Zeit auf Klo. In Quito angekommen, sind Lisa und ich dankbar, dass die Fahrt vorbei ist. Abends bin ich dann wieder in meinem Hostal und überlege, wie ich alle Sachen in meinem Rucksack unterbringen kann.

13.07.2007

Fotos im Album

Hier sind ein paar Fotos im Ecuadoralbum http://picasaweb.google.com/csnaumann.

10.07.2007

Die Kraterlagune

Und wieder hat es mich zu den Vulkanen verschleppt. Na gut, ich bin freiwillig mitgefahren. Mein Quilotoa Abenteuer begann im Coffee-Tree, dem In-Cafe hier um die Ecke. Nach einem köstlichen heißen Kakao hat der Schulbus unsere kleine Gruppe abgeholt. Ein kleiner gelber Schulbus, genau. Mit dem sind wir los, wieder mal auf die Panamericana, aber vorbei am Cotopaxi nach Sacuisquili. Dort gibt es Donnerstag und Sonnabend große Märkte. Da Donnerstag war, hatte ich Glück und konnte diese Märkte angucken. Erster Stopp: Viehmarkt. Ohne Marktstände stehen die Tiere rum. Kühe, bzw Kälber, Schweine, Ziegen, Schafe und LAMAs!!! Richtig echte Lamas. Denen sind die Beine zusammengebunden, damit sie nicht weglaufen können. Sieht ziemlich gemein aus, aber die Tierchen liegen ganz entspannt in der Sonne und kauen an ihrem Gras. Nach einem Rundgang geht es weiter zum Food-Market. Dort kann man alles einkaufen, was man essen kann. Also Obst, Gemüse, Käse, Mehl, Nudeln, Hühner, Meerschweinchen... Ich bin fasziniert von dem lebendigen Treiben und könnte stundenlang den Händlern zusehen. Aber auch hier heisst es Abschied nehmen. Ich gehe ohne ein Meerschwein. Dann kommt der Touristenmarkt, ääh Handarbeitsmarkt. Hier ist es etwa wie in Otavalo, nur nicht ganz so gross. Tücher, Taschen, Ponchos, Bilder, Schnitzereien und vieles mehr könnte ich hier kaufen. Aber da ich schon jetzt das Gefühl habe, dass mein Rucksack aus allen Nähten platzt, wenn ich wieder losfliege, halte ich mich schweren Herzens zurück. Von dem Markt geht es weiter nach Pujili. Das Dorf ist bekannt für seine Künstler. Sie bemalen neben Schafleder auch Leinwand und Holz mit ihren bunten Bildern. Die meisten der Bilder erzählen Quichua-Geschichten und sind grell-bunt. Aus den oben genannten Gründen kaufe ich keine kleine Schachtel mehr, obwohl ich sie bestimmt jemandem schenken könnte...
Jetzt machen wir uns *endlich* auf den Weg zu unserem eigentlichen Ziel. Die Lagune von Quilotoa ist nur noch 2 Stunden entfernt. Die Fahrt geht durch kleine Bergdörfer, vorbei an Lamaweiden und immer weiter den Berg rauf.
Am Ortseingang bezahlen wir brav den Eintritt und kurze Zeit spaeter stehen wir vor der atemberaubenden Lagune. Ihr Wasser strahlt smaradggrün (jaja, die Vulkane...) und die Sonne bringt alles zum Leuchten. Wir bestaunen die Lagune von oben. Dann geht es in ein einfaches Restaurant zum Mittagessen. Unten gibt es genau 3 Räume. Einen Gästespeiseraum, eine Küche und ein Privatzimmer. Oben sind die Gästeschlafzimmer und die Schlafzimmer der Familie, sowie die Badezimmer. Im großen "Speisezimmer" gibt es einen langen Tisch an dem 2 Bänke stehen. Wir setzen uns hin und schnell kommt das Essen. Eine Suppe mit Spinat und Bohnen, dann Lama mit Reis und Bohnen und zum Nachtisch heißen Tee. Frisch gestärkt laufen wir die Kraterwände runter und sind bald am See angelangt. Dort könnten wir für 2$ ein Boot mieten oder für 5$ ein Maultier. Einige reiten den Weg hinauf, eigentlich die meisten. Nur 4 Leute (inkl meiner Wenigkeit) laufen den Weg hinauf. Der Weg runter hat doch nur 30 Minuten gedauert... Und warum ist es es hoch si viel weiter? Nach etwas mehr als einer Stunde ist unsere kleine Gruppe auch oben angelangt und wir sind sehr stolz, die 400 Höhenmeter auf unseren eigenen 2 Beinen überwunden zu haben. Zwischendurch waren immer wieder die Atempausen einladend ein paar Fotos zu machen. Und was für welche! Wer auch immer diese Welt gemacht hat - er hat mehr als ein Meisterstück vollbracht!

09.07.2007

Quito bei Nacht

Da die als UNESCO Weltkulturerbe bekannte Altstadt von Quito bei Dunkelheit besonders schön sein soll, habe ich mich nachmittags mal auf den Weg in die Altstadt gemacht. Vorher bin ich durch viele Kirchen geschlendert habe ich viele Geschäfte angeguckt und einfach das Leben auf der Plaza Grande genossen. Da es zum Glück schon früh dunkel wird, musste ich nicht lange warten, bis die alten Häuser angestrahlt wurden und herrlich leuchtend in den engen Gassen standen. Auch wenn es immer heisst: Geh NIEMALS bei Dunkelheit alleine raus! kann ich nicht sagen, dass ich mich unsicher gefühlt hätte. Ganz im Gegenteil, ich fand es nicht anders als tagsüber. Nur dass die Häuser noch eine Spur romantischer aussehen, wenn es dunkel ist. Viel los ist dann allerdings nicht mehr in der Altstadt. Das Leben tobt im Mariscal oder auch Gringotwon genannt.
Bei den Kirchen war schnell klar, dass ich eine ganz besonders gern mochte. Und das, obwohl sie katholisch ist. Die Basilica! Ein (oh Mist, wie war das mit Architektur???) gotischer Bau. Sieht halt so aus, wie Nôtre Dame... Die Fenster sind alle bunt und erzählen Geschichten. Durch das bunte Glas scheint die Sonne und wirft bunte Schatten auf die sonst einheitlich hellgraue Kirche. Die Beichtstühle sind hier eher nicht für eine anonyme Beichte gedacht. Der Papa und der Sträfling sitzen sich einfach so gegenüber und können über Gott und die Welt reden. Irgendwie komisch. Aber das waren die Katholunk... ääh -liken ja schon immer. Hinter fast jeder grossen Kirchen ist eine kleine Maria-Kapelle angeschlossen. Beleuchtet von Neonröhren und umringt von Plastikblumen kann hier eine hässliche Puppe bestaunt werden. Und das faszinierende ist, die Kirchen sind fast immer belebt. In einigen laufen Mönche herum. Und fast immer Touristen...
Wenn ich mit anderen Reisenden rede, sind diese immer ganz erleichtert, dass es hier nicht so viele Bagpacker gibt, wie in Mittelamerika. Ecuador ist oft die erste Station nach Panama, weil die meisten nicht nach Kolumbien wollen. Ich finde es zwar wahnsinnig voll von Gringos, aber wenn es woanders noch voller ist...

Vulkane, Vulkane, Vulkane

Wenn ich schon mal von Vulkanen umgeben bin, dann will ich sie auch näher genießen. Also bin ich zum Cotopaxi gefahren. Das ist nicht nur der höchste aktive Vulkan der Welt, sondern auch einer der am besten bewachtesten. Denn wenn der ausbrechen würde, hätten die Quiteños nur ne Stunde Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Und eine Stunde ist für fast 2 Millionen Menschen nicht viel.
Aber letzte Woche war der Cotopaxi (ist übrigens Quichua und heisst Feuerschlund) ruhig und ich konnte ein Stück rauflaufen. Erst hatte ich überlegt, ob ich nicht vielleicht bis auf den Gipfel hüpfen könnte, hab das aber angesichts der Tatsache, dass die Gipfelbesteigung um Mitternacht losgeht und mit Eispickel und anderer Ausrüstung verbunden ist, sein lassen. Somit habe ich auch 100$ gespart. Meine Tagestour zum Cotopaxi ging direkt vor meiner Hostaltür los. Mit einem schicken neuen(!) Jeep wurde ich abgeholt. Außer mir waren noch 4 andere Leute mit von der Partie. Wir sind durch das wuselige Quito gefahren und rauf auf die Panamericana. Der Himmel leuchtete in hellblau, die Sonne in hellgelb und der Berg strahlend weiss. Schnee eben! Nach 2 Stunden Fahrt auf erst richtig guter Strasse und dann Schotterpiste, inklusive Flussdurchquerung, sind wir am ersten Spazierpunkt angekommen. Auf 3800m Höhe ein Wald! Ein Wald auf fast 4000m Höhe!!! Eine gute Stunde laufen wir durch den Wald, passen auf, dass wir nicht in den Canyon reinfallen und genießen die Sonne (mit LSF 50). Dann geht es weiter. Die Landschaft wird einödiger und karger. Der Wald hat aufgehört und je höher wir kommen, desto weniger Büsche stehen herum. Also wir bei 4500m angekommen sind heißt es aussteigen und den Rest zu Fuß weitergehen. Wir klettern einen mehr oder weniger steilen Weg rauf. Eigentlich ist der Weg nicht steil, aber die Höhe und die dauernde Steigung macht es anstrengend. 1 Stunde später und 300m höher ist alles vergessen. Hier ist die Berghütte in der auch schon Herr von Humbold gewesen ist. OK, also der Platz ist der gleiche, die Hütte ist eine andere. Wir ruhen etwas aus und klettern weiter bis zur Schneegrenze. Ab hier bräuchte ich Steigeisen und den ganzen Kram. Mit dem unglaublichen Gefühl höher als der höchste Punkt Europas gewesen zu sein, geht der Rückweg los. In einer guten halben Stunde geht es runter bis zum Auto. Unten zittern meine Beine etwas, aber es hat super Spaß gemacht. Total eingestaubt fahren wir zu einer Lagune und machen Lunch. Herrlich ist es hier und außer ein paar Vögel ist nichts hören.
Spät nachmittags sind wir wieder in Quito. Ich habe keinen Sonnenbrand und bin auch sonst guter Dinge und freue mich auf die nächsten Abendteuer!