30.04.2011

Gestern Winter, heute Sommer

Der Winter schien gar nicht mehr gehen zu wollen, so wohl hat er sich hier gefühlt. Ein halbes Jahr Schnee. Von Oktober bis April - das war lange und hart. Kalt war es zwischendurch auch und in de Kellerwohnung will es nicht so richtig warm werden. Nur selten wollte sich die Sonne zeigen und wenn, dann meistens wenn ich arbeiten musste. Hatte die Sonne es zufällig mal geschafft ein paar Zentimeter Schnee zu schmelzen, so hat es in der Nacht garantiert wieder geschneit, um das Defizit aufzufüllen. Besonders eindrucksvoll war ein Dienstag im April. Es roch am Montag Abend schon nach Schnee, so dass ich meinen Wecker vorsichtshalber 2 Stunden früher gestellt habe. Weise... Schon beim Augen aufschlagen war klar - es hat geschneit und schneit noch immer. 70cm weiche, schwere und nassklebrige Schneemasse liegen auf allem. Uff! Also Frühsport. Eineinhalb Stunden Schneeschippen, dabei ein Auto wiederfinden, das komplett unter den weißen Flocken verschwunden ist. Hat alles geklappt. Und dann nach Molde. Die Fahrt bis zur Fähre dauert normalerweise nur 40 Minuten. Ich war froh, dass ich an diesem Dienstag in eineinhalb Stunden angekommen bin. Ein Räumfahrzeug zu überholen mag verlockend aussehen, weil es so langsam fährt. Aber vor dem Räumfahrzeug ist die Straße nicht geräumt! Festfahrgarantie oder so ähnlich. Kaum war ich dann über den Fjord, war das Wetter schon nicht mehr so brutal. Ein bisschen geschneit hatte es dort auch, aber kein Vergleich zu dem was Sunnmøre zu bieten hatte. Wenige Tage später hieß es dann plötzlich Sommer. Während Gründonnerstag noch mit Nebel, Regen und nasser Kälte aufmucken wollte, kam Karfreitag mit dem schönsten Sommerwetter. Plötzlich waren die Wolken weg und die Sonne da. Wärme durchströmt jede Zelle des Körpers und die Vitamin D Produktion steigert sich in nicht mehr gekannte Dimensionen. Seitdem hat uns der Sommer nicht verlassen. Die Sonne bettelt abends um kleine Wanderungen, am Wochenende (wenn keine Arbeit ansteht) auch um längere Touren. Liafjell und Urfjell und immer wieder Nihusen.