02.08.2006

Addis Ababa - eine wahnsinns Stadt

Addis ist der absolute Hammer. Die Stadt brummt. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. In der Nacht schläft alles.
Circa 7 Millionen Menschen leben in Addis. Das ist ungefähr 4 mal soviel wie in Hamburg. Ich hatte zwischendurch das Gefühl, dass mindestens die Hälfte davon Kinder sind, die betteln. Wenn ich unterwegs war, kamen oft Kinder hinter mit her, die "one birr, give one birr" riefen. Oder "I am hungry, give me one birr". Am Anfang hatte ich das Gefühl, jedem dieser Kinder etwas geben zu muessen. Das hat sich allerings sehr schnell gegeben. Viele der Kinder probieren einfach nur, ob sie so leicht an Geld kommen.
Die Strassen in Addis sind, wenn ueberhaupt, nach den Ländern Afrikas benannt. Die meisten Strassen haben allerdings keinen Namen. Will man irgendwo hin, ist es sowieso sinnvoller, dem Taxifahrer den naechsten Platz oder ein markantes Gebauede oder Hotel zu nennen. Ein richtiges Stadtzentrum gibt es nicht. Der riesige Abiott-square wurde frueher fuer Millitaetparaden genutzt. Heute nur noch zum Fussballspielen. Die Strasse am Platz ist 14spurig.
Ohne Ampel ist das Überqueren echt ein Abendteuer!


Die Piazza lässt die kurze italienische Besatzung deutlich werden. Die Häuser sind reich verziert und erinnern weniger an Afirka, als an Kolonialbauten von Europäern. Hier gibt es viele teure Restaurants und Pizzerias. Teuer heisst, dass die Gerichte mehr kosten als 15 Birr (ca 1,50 Euro).
Meine eigentliche "Heimat" war aber am Siddist Kilo (sechster Platz) Dort wurde ich in der Bäckerei erkannt, im Internetcafe hat mir die Besitzerin ein paar Worte amharrisch begebracht (semisch mano?) Oder der Sprease Shop neben dem Krankenhaus. Eigentlich eine Art Tante Emma Laden, aber auch Restaurant und Treffpunkt. Sprease (Fruchtpueree geschichtet im Glas) war eigentlich jeden Tag ein Muss. Injerra (DAS Nationalgericht) gab es natürlich auch. Und wenn jemand Makyato oder Chai haben wollte, ging Gisi (die Besitzerin) einfach nach nebenan ins Cafe und hat das gewünschte Getränk geholt. Trinken durfte ich selbstverständlich im Spreaseshop.