27.06.2007

Die Welt und ihre Eckpunkte

Equador klingt nicht umsonst, wie Äquator. Ca. 20km nördlich von Quito verläuft die magische Linie. Klar, dass ich dahin musste. Nach dem Hagel-Gewitter-Sturm-Erlebnis letzten Samstag bin ich am Sonntag, bei wunderbarstem Sonnenschein nach San Antonio gefahren. So heisst das Dorf am Äquator. Miguel einer der Ärzte hat mich dorthin mitgenommen. In San Antonio hat mich in den Bus gesetzt, der zum Mitad del Mundo fährt. Da ich den ersten Ausstieg verpennt habe, bin ich nach Calacali weitergefahren. Hier steht das Originalmonument! Auch das habe ich gesehen. Der Ort ist super süss. Touristisch noch gar nicht erschlossen. Das Leben schien sich auf dem Dorfplatz abzuspielen. Idylle pur. Ich bin dann mit dem nächsten Bus zurück gefahren und in den Park gegangen. Lauter Souvenirshops und Restaurants die "Platas tipicas" anbieten. 15$ für ein Meerschwein war mir aber doch zu viel. Da ich erst um 18.00 Uhr abgeholt werden sollte, habe ich mich nach Beschäftigung umgesehen. Zum Glück gibt es in der Nähe einen erloschenen Vulkan, in dessen Krater man laufen kann. Mit einer kleinen Gruppe von 3 Leuten bin ich dann los. Unser Guide hat super viel erzählt, wie es zu dieser Konstellation gekommen ist und was dort angebaut wird, welche Planzen essbar sind, welche wozu als Medizin benutzt werden. Der Krater ist das ganze Jahr bewölkt. Dafür regnet es nie. Durch die immer vorhandene Wolke ist das Klima aber so günstig, dass dort alles angebaut werden kann.
Meine nächste Tour hat mich dann nach Rumupicho geführt. Eine alte indianische Kultstätte, die besonders zu Frühjahr- und Herbstbeginn eine grosse Rolle gespielt hat. Ausser ein paar Steinmauern ist nichts zu sehen. Trotzdem ist der Ort faszinierend. Die Stätte ist so angelegt, dass bei Sonnenuntergang das oberste Level am längsten erleuchtet ist. Die Sonne geht hier nämlich zwischen zwei Bergen unter. Etwas entfernt davon liegt eine relativ neu entdeckte Stätte. Sie symbolisiert Erde und Mond zu Beginn einer Mondfinsternis. Ich werde mir das ganze bei Google Earth noch mal aus der Vogelperspektive ansehen.
Fernando, der Guide hatte zum Glück sein GPS dabei und konnte somit zeigen, dass der wahre Äquator hier verläuft. Also haben die Europäer nicht recht gehabt, als sie die Linie etwa 5km weiter südlich festgelegt haben. Ich stand also auch auf dem echten Äquator!
Nach einer kurzen Meditation im Kreis des Mondes geht es wieder in den Park zurück an dann auch schnell wieder nach Quito ins Hostal!
Um meine Reise zu den Eckpunkten der Welt zu vervollständigen, muss ich noch mal zum südlichen Polarkreis...