10.07.2007

Die Kraterlagune

Und wieder hat es mich zu den Vulkanen verschleppt. Na gut, ich bin freiwillig mitgefahren. Mein Quilotoa Abenteuer begann im Coffee-Tree, dem In-Cafe hier um die Ecke. Nach einem köstlichen heißen Kakao hat der Schulbus unsere kleine Gruppe abgeholt. Ein kleiner gelber Schulbus, genau. Mit dem sind wir los, wieder mal auf die Panamericana, aber vorbei am Cotopaxi nach Sacuisquili. Dort gibt es Donnerstag und Sonnabend große Märkte. Da Donnerstag war, hatte ich Glück und konnte diese Märkte angucken. Erster Stopp: Viehmarkt. Ohne Marktstände stehen die Tiere rum. Kühe, bzw Kälber, Schweine, Ziegen, Schafe und LAMAs!!! Richtig echte Lamas. Denen sind die Beine zusammengebunden, damit sie nicht weglaufen können. Sieht ziemlich gemein aus, aber die Tierchen liegen ganz entspannt in der Sonne und kauen an ihrem Gras. Nach einem Rundgang geht es weiter zum Food-Market. Dort kann man alles einkaufen, was man essen kann. Also Obst, Gemüse, Käse, Mehl, Nudeln, Hühner, Meerschweinchen... Ich bin fasziniert von dem lebendigen Treiben und könnte stundenlang den Händlern zusehen. Aber auch hier heisst es Abschied nehmen. Ich gehe ohne ein Meerschwein. Dann kommt der Touristenmarkt, ääh Handarbeitsmarkt. Hier ist es etwa wie in Otavalo, nur nicht ganz so gross. Tücher, Taschen, Ponchos, Bilder, Schnitzereien und vieles mehr könnte ich hier kaufen. Aber da ich schon jetzt das Gefühl habe, dass mein Rucksack aus allen Nähten platzt, wenn ich wieder losfliege, halte ich mich schweren Herzens zurück. Von dem Markt geht es weiter nach Pujili. Das Dorf ist bekannt für seine Künstler. Sie bemalen neben Schafleder auch Leinwand und Holz mit ihren bunten Bildern. Die meisten der Bilder erzählen Quichua-Geschichten und sind grell-bunt. Aus den oben genannten Gründen kaufe ich keine kleine Schachtel mehr, obwohl ich sie bestimmt jemandem schenken könnte...
Jetzt machen wir uns *endlich* auf den Weg zu unserem eigentlichen Ziel. Die Lagune von Quilotoa ist nur noch 2 Stunden entfernt. Die Fahrt geht durch kleine Bergdörfer, vorbei an Lamaweiden und immer weiter den Berg rauf.
Am Ortseingang bezahlen wir brav den Eintritt und kurze Zeit spaeter stehen wir vor der atemberaubenden Lagune. Ihr Wasser strahlt smaradggrün (jaja, die Vulkane...) und die Sonne bringt alles zum Leuchten. Wir bestaunen die Lagune von oben. Dann geht es in ein einfaches Restaurant zum Mittagessen. Unten gibt es genau 3 Räume. Einen Gästespeiseraum, eine Küche und ein Privatzimmer. Oben sind die Gästeschlafzimmer und die Schlafzimmer der Familie, sowie die Badezimmer. Im großen "Speisezimmer" gibt es einen langen Tisch an dem 2 Bänke stehen. Wir setzen uns hin und schnell kommt das Essen. Eine Suppe mit Spinat und Bohnen, dann Lama mit Reis und Bohnen und zum Nachtisch heißen Tee. Frisch gestärkt laufen wir die Kraterwände runter und sind bald am See angelangt. Dort könnten wir für 2$ ein Boot mieten oder für 5$ ein Maultier. Einige reiten den Weg hinauf, eigentlich die meisten. Nur 4 Leute (inkl meiner Wenigkeit) laufen den Weg hinauf. Der Weg runter hat doch nur 30 Minuten gedauert... Und warum ist es es hoch si viel weiter? Nach etwas mehr als einer Stunde ist unsere kleine Gruppe auch oben angelangt und wir sind sehr stolz, die 400 Höhenmeter auf unseren eigenen 2 Beinen überwunden zu haben. Zwischendurch waren immer wieder die Atempausen einladend ein paar Fotos zu machen. Und was für welche! Wer auch immer diese Welt gemacht hat - er hat mehr als ein Meisterstück vollbracht!