

Wir steigen aus und genießen die kühle, klare Luft, gehen ein bisschen durch die Einöde und pflücken ein paar Blaubeeren. Der Frost hat die Beeren süß gemacht. In der Ferne klingeln die Halsbänder von einer Schafherde. Die weißen Wollknäule verschwimmen mit dem Horizont. Ob sie wohl ihre Brüder und Schwestern am Himmel vermissen?

Wir fahren weiter. Links stehen König, Königin und Bischof und passen auf (Achtung, Superlativ!) Norwegens meist befahrene Straße auf. Bevor wir uns ins Abenteuer der Trollleiter stürzen, statten wir dem Bischofssee einen Besuch ab. Nur 500 Höhenmeter oberhalb der Straße liegt der See. Die Berge spiegeln sich im Wasser, das ganz harmlos da zu liegen scheint. Nur einen kleinen Sprung weiter entspringt aus dem See ein reißender Wasserfall. Das Wasser ist eiskalt. Beim Versuch die Wasserflaschen zu füllen, zucken blitzende Schmerzen durch die Hände. Von einem Bad sehen wir in sekundenschnelle ab.

Der Abstieg ist weniger schweißtreibend, als der Aufstieg. Kurze Zeit später ist es dann soweit. Trollstigen, 12% Gefälle, 11 Haarnadelkurven und viele unendlich schöne Eindrücke später, schlängelt sich die Istra durch das satt grüne Tal. Bald taucht rechts der Straße Trolltinden auf. Einmal rechts abgebogen, stehen wir vor der Trollwand. 1000m hoch ragen die Felsen senkrecht aus dem Boden. Schwindelerregend, sogar von unten. Der Weg führt weiter in die Gipfelhauptstadt Norwegens, Åndalsnes.
