Ich wollte es doch auch mal ausprobieren, Pilze suchen. Also habe ich mir zuerst jemanden gesucht, der sich auskennt. Einen älteren Organisten aus Sula. Kauziger Typ mit jahrelanger Pilzsammlererfahrung.
Gemeinsam haben wir uns an der Südseite des Sulafjell, zusammen mit abermillionen Zecken durch den Wald geschlagen. Hier und da stand ein Pilz, aber es war nicht das große Aha-Erlebnis. Etwas entmutigt - vielleicht war es zu trocken diesen Sommer?- gehen wir ein kleines Stück weiter. Und ah, da wächst ja ein Pfifferling. Und noch einer und noch einer und da ganz viele. Keine 10 Minuten später sind unsere Körbe voll mit Pfifferlingen. Stolz wie ein echter Pilzesammler kehre ich nach Hause zurück. Pfifferlinge mit Speck, Pfifferlingspizza, Pfifferlinge gebraten, Pfifferlinge im Salat... Leckerer kann eine Tour kaum sein.
Etwas mehr Vitamin C hatte die nächste Sulafjelltour zu bieten. Dieses mal von der anderen Seite des Bergs, ziemlich steil rauf und dann wow - die Aussicht. Herrlich! Die Sonne scheint und mein Dorf am Ende der Welt liegt so friedlich da, mitten im dunkelblauen Wasser. Hier auf der Seite vom Berg, hat der Weihnachtsmann oder besser der Sulanisse eine Hütte, die er im Dezember benutzt, um mit Kindern zu reden und sie auf Weihnachten vorzubereiten. Klingt nach einem vernünftigem Kerl. Wir gehen aber weiter. Der Sulanisse schläft noch und außerdem ist unser Ziel ein anderes, viel oragener und mit mehr Vitamin C. Aber erstmal hinkommen. Moltemyrane - wo seid ihr? Wir verlassen den Weg und gehen ein bisschen kreuz und quer durch die Wildnis. Moor ist hier schon mal, aber wo sind die kleinen Beeren, die ich pflücken will? Nach einer Stunde leuchtet die erste Beere. Die erste von mir persönlich gepflückte.
Wow - ich bin stolz. Aber eine Beere reicht nicht für einen
Weihnachtsnachtisch. Wir stapfen weiter durch den Sumpf und nach und
nach füllensich unsere Tupperdosen. Beschwingt und glücklich treten wir den Heimweg an. Weihnachten kann kommen, der Nachtisch ist bereit.