Mit etwas sperrigem Handgepäck lasse ich mich über den Atlantik fliegen. Kurzer Stopp in Amsterdam und dann ein wenig schlafen, bevor wir sanft in Atlanta aufsetzen. Die Einreise ist mal wieder eine Herausforderung an meine Geduld, Toleranz und erfordert viel Verständnis für das anders sein der Menschen auf dieser Seite des Ozeans. Mit einem Lächeln füge ich mich der Geduldsprobe, schließlich habe ich ja Urlaub. Viel Zeit bleibt nach 3 Stunden Warten am Einreiseschalter nicht mehr. Auch ok. Und dann, kurzen Flug später, bin ich in Jacksonville, bekomme das Auto und düse los. Es ist angenehm warm, die Sonne geht grad unter und ich muss nur in die Stadt, weil da mein Hotel steht. Einfache Ausstattung, aber für eine Nacht ok. Im Einkaufszentrum um die Ecke (20 Min mit dem Auto) gibt es noch was zu essen in Form von Brezeln mit Zimt und Zucker und Organic-Sushi. Gute Kombi, jetzt bin ich reif fürs Bett. Als hätte ich während der Flüge nicht geschlafen, schlummere ich nach wenigen Minuten tief und fest.
Und dann geht der Urlaub richtig los. Ich zuckel früh morgens los nach St. Augustine, gucke mir die Festung und den nachgebauten historischen Stadtkern an. Wow, ganz schön warm hier, dabei ist schon Ende Oktober. Zu einem guten USA-Urlaub gehört auch der eine oder andere Bummel durch einen Supermarkt. Was es nicht alles zu kaufen und zu sehen gibt. Ich bin wieder mal hin und weg und freue mich, ganz viel von dem unbekannten zu probieren. Erdnussbutter aus honiggerösteten Nüsslein kann ich uneingeschränkt empfehlen. Lecker, lecker.
An der Küste fahre ich weiter nach Norden, mache einen kleinen Stopp am Strand und lasse mir den Atlantik um die Füße spülen. Morgen will ich in den Okeefenokee Park. Da ich kein Zelt mit habe, übernachte ich in einem Ort in der Nähe. Es ist lange her, dass ich so viel Trostlosigkeit gesehen habe. Hier wird mir unmissverständlich klar, warum so viele Amerikaner so kirchentreu sind. In Orten wie Fargo, gibt es sonst nichts, aber auch wirklich gar nichts. Da ist Kirche der Anlaufpunkt für alle. Naja und der Tankstellensupermarkt. Während meines Abendesseneinkaufs, betreibe ich Sozialstudien. Bloß nicht zu lange aufhalten, das ist deprimierend.
In Fargo hält mich nichts, ich mache mich bei Sonnenaufgang auf den Weg zum Wildlife refuge. Das Netz aus Fußwanderwegen ist dünn. Der eine ist ein Boardwalk, quasi ein Steg über dem Sumpf. Sehr nett gemacht, Infotafeln erklären das eine oder andere und ich warte auf die Alligatoren. Die waren natürlich nicht da, aber ein paar Reh-Tiere haben mir zumindest aus der Ferne guten Tag sagen wollen. Ein anderer, sehr kurzer, Weg führt an einem Kanal entlang. Ziemlich langweilig, aber dann... dann liegt dort einfach so eine große Echse auf der anderen Seite des Wasserlaufs. Mir fallen fast die Augen aus dem Kopf, dass sich so ein Tier in mein Blickfeld traut. Beschwingt ziehe ich weiter und schwinge mich ins Auto, um nach Tallahassee zu fahren. Etwas aufregend ist die Fahrt auf der vielspurigen Straße, bin ich gar nicht mehr wirklich gewohnt. Den kleinen Ausflug durch den Wald, direkt am Parkplatz, breche ich schnell ab. Ich bin einfach kein Mückenabendessen, die Sumsetiere scheinen da wirklich was verwechselt zu haben...