26.03.2007

Tursti

Hier ganz in der Nähe gibt es einen Wanderweg. Zwischen zwei Häusern zeigt ein kleiner Holzwegweiser nach links und los geht's. Erstmal durch den Garten, an der Schaukel vorbei und immer bergauf. Der Boden ist matschig, aufgeweicht vom Schmelzwasser. Ich versuche möglichst den schlimmsten Pfützen auszuweichen. Meistens gelingt es, nur ein paar mal stecke ich bis zu den Knöcheln im weichen Waldboden. Es riecht nach Frühling! Vögel singen und zwei Spechte hämmern mit ihren Schnäbeln in die Bäume. Die Sonne verwöhnt erst meinen Rücken und auf dem weiteren Weg meine linke Seite.
Wow,
ist das warm geworden! Immer wieder blicke ich mich um und kann es nicht fassen. Es ist so schön hier. Große Felsbrocken liegen am Wegrand und bilden eine gerade zu märchenhafte Kulisse zusammen mit moosbewachsenen Bäumen und dem Gezwitscher der Vögel.

Immer weiter geht es bergauf, bis ich plötzlich vor einer Betonmauer stehe. Huch?! Hier? was soll das denn? Ein paar Meter weiter hat sich das dann geklärt. Hier verbirgt sich ein Stausee. Noch zugefroren liegt er dort. Da das Eis am Rand schon getaut ist, wage ich nicht die Eisfläche zu betreten. Ich habe schließlich keine Lust einzubrechen und dann hier oben, wo mich niemand suchen würde im Eis zu stecken. Ich laufe den Weg weiter. Es geht immer am See entlang. Mal ist der Weg ganz schmal und rutschig, dann wird er wieder breiter und entfernt sich vom See. Ich stapfe durch den Schnee, der hier noch liegt. Bis zu den Knien sinke ich ein und denke ans Umdrehen. Aber schon wird der Weg wieder anders. Ein weiterer Waldweg, der durch eine Hüttensiedlung führt. Hier könnte ich auch eine Sommer/Winter-Hütte haben. Vielleicht wohnen sogar Elche in der Nähe?
Irgendwann entschließe ich mich doch für den Rückweg. Das Panorama ist einzigartig schön! Von der Staumauer aus, habe ich ganz Kongsberg im Blick.
Nach 5 Stunden bin ich wieder in meinem Zimmerchen und freue mich, dass es so schön war.