09.07.2007

Vulkane, Vulkane, Vulkane

Wenn ich schon mal von Vulkanen umgeben bin, dann will ich sie auch näher genießen. Also bin ich zum Cotopaxi gefahren. Das ist nicht nur der höchste aktive Vulkan der Welt, sondern auch einer der am besten bewachtesten. Denn wenn der ausbrechen würde, hätten die Quiteños nur ne Stunde Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Und eine Stunde ist für fast 2 Millionen Menschen nicht viel.
Aber letzte Woche war der Cotopaxi (ist übrigens Quichua und heisst Feuerschlund) ruhig und ich konnte ein Stück rauflaufen. Erst hatte ich überlegt, ob ich nicht vielleicht bis auf den Gipfel hüpfen könnte, hab das aber angesichts der Tatsache, dass die Gipfelbesteigung um Mitternacht losgeht und mit Eispickel und anderer Ausrüstung verbunden ist, sein lassen. Somit habe ich auch 100$ gespart. Meine Tagestour zum Cotopaxi ging direkt vor meiner Hostaltür los. Mit einem schicken neuen(!) Jeep wurde ich abgeholt. Außer mir waren noch 4 andere Leute mit von der Partie. Wir sind durch das wuselige Quito gefahren und rauf auf die Panamericana. Der Himmel leuchtete in hellblau, die Sonne in hellgelb und der Berg strahlend weiss. Schnee eben! Nach 2 Stunden Fahrt auf erst richtig guter Strasse und dann Schotterpiste, inklusive Flussdurchquerung, sind wir am ersten Spazierpunkt angekommen. Auf 3800m Höhe ein Wald! Ein Wald auf fast 4000m Höhe!!! Eine gute Stunde laufen wir durch den Wald, passen auf, dass wir nicht in den Canyon reinfallen und genießen die Sonne (mit LSF 50). Dann geht es weiter. Die Landschaft wird einödiger und karger. Der Wald hat aufgehört und je höher wir kommen, desto weniger Büsche stehen herum. Also wir bei 4500m angekommen sind heißt es aussteigen und den Rest zu Fuß weitergehen. Wir klettern einen mehr oder weniger steilen Weg rauf. Eigentlich ist der Weg nicht steil, aber die Höhe und die dauernde Steigung macht es anstrengend. 1 Stunde später und 300m höher ist alles vergessen. Hier ist die Berghütte in der auch schon Herr von Humbold gewesen ist. OK, also der Platz ist der gleiche, die Hütte ist eine andere. Wir ruhen etwas aus und klettern weiter bis zur Schneegrenze. Ab hier bräuchte ich Steigeisen und den ganzen Kram. Mit dem unglaublichen Gefühl höher als der höchste Punkt Europas gewesen zu sein, geht der Rückweg los. In einer guten halben Stunde geht es runter bis zum Auto. Unten zittern meine Beine etwas, aber es hat super Spaß gemacht. Total eingestaubt fahren wir zu einer Lagune und machen Lunch. Herrlich ist es hier und außer ein paar Vögel ist nichts hören.
Spät nachmittags sind wir wieder in Quito. Ich habe keinen Sonnenbrand und bin auch sonst guter Dinge und freue mich auf die nächsten Abendteuer!