22.06.2009

Und plötzlich ist es wie immer

Nach Hause kommen, Schuhe ausziehen, Sachen auspacken und Tee trinken. Essen kochen (oder zumindest die Kumara schälen) und Tisch decken. Die Katzen streichen um die Beine, miauen, wollen beschäftigt werden. Nichts fehlt, Watties Tomato Sauce steht auf dem Tisch, alle sitzen und essen. Kürbis? Bäh! Wir reden (ok, das ist anders als früher) und erzählen von den Erlebnissen der letzten Wochen. Die letzte Greys-Folge wird auseinander genommen, wir fanden sie alle traurig. Die Katzen kuscheln sich vorm Kamin ein. Wir Kinder werden ins Bett geschickt. Es hat sich also doch nichts verändert. Nur die Küchenuhr ist nicht mehr da. Der Fisch, der Salamander... alle noch da!
King Smudge weckt mich morgens. Ich kuschel mich eine Weile in meine Heizdecke ein. Draußen hat das Gras eine Frostschicht. Die Pukekoes schreien. Gibt es eine bessere Definition von Zufriedenheit? Jetzt gerade bin ich mir sicher, dass nicht. Ich wage den Schritt in die Kälte, Frieren fühlt sich ja so gut an. Ehrlich! Die Fenster sind nass. Wie immer. Frühstück im Kiwistil: Weetbix mit heißem Wasser, Kiwis und Milch. Und es ist köstlich! Dann zu Nana, deren Auto geliehen und zum Mount. Jetzt habe ich alles, was ich brauche. Sonne, blaues Wasser, blauen Himmel, Stille, frische Luft und das Paradies. Wenn der Garten Eden existiert, dann hier. Der Schöpfer dieses Fleckchen Erdes hat nicht nur seinen Farbkasten bis ins unendliche ausgeschöpft, sondern auch die Kombination alles positiven geschaffen. Die Kiwis haben schon recht, wenn sie ihr Land Gods own Country nennen.
Sue verspricht mich in Deutschland zu besuchen, ich verspreche im Gegenzug nach London zu kommen. Ein wenig Heimat in der Heimat(?).
Wir holen Nana ab (Kinder sitzen selbstverständlich hinten im Auto...) und trinken zusammen Tee auf der Terasse. Es ist tiefster Winter, die Sonne verwöhnt uns mit milden 15 Grad und das Wasser des Pazifiks funkelt zu uns herauf. Immer noch sind die Pukekoes im Garten und singen ihre Lieder. Zusammen bereiten wir das Essen vor. 3 meiner 4 Geschwister arbeiten. Über den 4. schweigen wir lieber. Er tut es schließlich auch. 2 Hühner gestopft, Kumara und Kartoffeln für 12 Leute geputzt und geschält, den Traubensaft kaltgestellt. Langsam trudeln alle ein. Alle Kinder sind jetzt da. Ich lerne meine Gast-Schwägerin kennen. Dienstag werden wir auch erfahren, ob ich Gast-Tante eines Gast-Nicht oder eines Gast-Neffens werde. Hach ist das alles spannend. Wir reden und lachen. Haben Spaß und vergessen die Zeit. Wir Kinder sind für den Nachtisch verantwortlich. Haben viel Spaß in der Küche. Schade, dass nicht in diesem Moment die Zeit angehalten hat. Er wäre es wert gewesen!