12.07.2009

Skigebiete im Sommer oder der alpine Alptraum

Immer weiter führt der Weg in die Berge. Oder auch nicht. Auf der Karte sah es so aus, aber die Straße scheint eine ungeahnte Wendung genommen zu haben und in Nevada oder Texas gelandet zu sein. Wo sonst habe ich denn auf diesem Kontinent eine braune Sandwüste mit wenigen Dornenbüschen zu erwarten? Gleich kommen sicher ein paar wilde Cowboys durch die Prärie galoppiert, von Polizisten verfolgt, weil sie die einzige Bank im Ort ausgeraubt und dann eine Schießerei im Saloon angefangen haben. Auf jeden Fall spinnt sich dieses Szenario in meinem Kopf zusammen, als ich durch diese Einöde fahre. Nach dem Regen der letzten Tage setzt sich jetzt so langsam die Sonne durch. Sonne heißt hier scheinbar auch Hitze. 30° stehen auf dem Autothermometer, das direkt über der Kompassanzeige sitzt. Die Straße ist weit und mittelviel befahren. Eine Abzweigung kündigt Sun Peaks an. Sun Peaks klingt gut, vor allem, weil dort ein Hostel ist. Dort angekommen weht Grillduft durch die Luft und ein niedliches kleines Hostel erwartet seine einzigen Gäste für diese Nacht. Herrlich! Das Hostel steht direkt neben einem Skilift. Im Winter muss es ein Traum sein. Im Sommer ist das Skigebiet ebenfall ein Traum, allerdings ein Alptraum... Skipisten im Sommer sehen aus wie rasierte Köpfe auf denen versehentlich ein paar Haarbüschel stehen geblieben sind. Ich überlege mir das Slalomfahren in Zukunft!
Auch das Sun Peaks Dorf ist eher, nun ja, hässlich. Papphäuser auf die Styroporsteine geklebt worden sind, damit ein Alpendorf in Kanada entstehen kann. Warum machen die sowas? Kann es nicht einfach bei kanadischen Blockhütten bleiben? Trotz der Hässlichkeit des Dorfes ist die Atmosphäre so schön, dass es Mittag wird, ehe es Richtung Revelstoke und den dazugehörigen Nationalparls weitergeht.