09.07.2009

Von der Küste in die Berge

Nach dem Wal-Abenteuer habe ich mich noch mal aufs Wasser gewagt. Dann allerdings ohne einen Wal zu sehen. Dafür habe ich meinen eigenen Motor angestrengt beim Kayakfahren. Zum Glück hat es nur ein wenig genieselt, war nicht weiter schlimm, denn ich hatte ja meine gemütliche neuseeländische Regenjacke an... Da ich mich in der Schärenwelt nicht so gut auskenne, habe ich mich für eine geführte Wanderung entschieden. Phil zeigt uns Seesterne und Seetangkrabben. Sogar einen kleinen Snack (Seetang) gibt es. Nicht gerade mein Lieblingsessen... Durch das ständige gegen die Wellen anpaddeln wird mir wenigstens nicht kalt. Es ist schwierig die Stunden auf dem Boot zu beschreiben. Das Ufer versinkt im Nebel und Regen, das Dorf der First Nation People liegt auf einer Insel. Es gibt sie also doch, die First Nation People. Hier sehen sie gar nicht so aus, wie in meiner Vorstellung. Ich hatte sehr klischeebehaftet eher an Winnetou gedacht, weniger an asiatisch aussehende Kanadier... Trotzdem sind die First Nation People im täglichen Leben eher nicht vorhanden. Ich weiß nicht mal, welche Sprache das eigentliche Kanadisch ist... Den Abend nach dem Kayakabenteuer verbringe ich wieder im Hostel, dicht am Kamin...
Der Weg in die Berge führt über Port Albernie und wieder einmal Nanaimo. Dichter Regen prasselt gegen die Scheiben des Autos und ich bin einmal mehr froh, dass das Auto eine Heizung hat. In Nanaimo wieder das gleiche Hostel. Alle komischen Leute sind noch da. Grmpf! Mit ein bisschen Planung steht fest, dass es von hieraus weiter nach Whistler und dann über Sun Peaks nach Revestoke gehen soll. Am nächsten Morgen also die Fähre von Depature Bay nach Horseshoe Bay. Eine ruhige Fahrt nur unterbrochen vom kurzen Adrenalinschub, ausgelöst durch eine Delfinschule, die neben der Fähre herumspringt. Ach ja, das auf die Fähre kommen war ebenfalls ein kleines Abenteuer. Reservieren kostet 17,50$ extra. Nicht gerade wenig, dafür, dass es auch Karten an der Tageskasse gibt. Nächstes mal würde ich mir das genau überlegen, ob ich nciht doch reservieren. Als 3.letztes kann das kleine silberne Auto auf die Fähre fahren... Puh, was für eine Aufregung!
Die Fahrt nach Whistler ist gar nicht so spektakulär. Und das soll in den Bergen sein? Wo sind denn die Berge hin? Die ganze Strecke ist eine einzige Baustelle. Eine Baustelle für die olympischen Winterspiele im nächsten Jahr. Die finden nämlich in Vancouver und Whistler statt. Die Olympiasachen in den Souvenirgeschäften sind zahlreicher als alles Ahornblätter zusammen. Nun denn... In Whistler gibt es diverse längere und kürzere Wanderungen. Ich nehme einen mittellangen Weg und erkunde die Umgebung. Zum Glück regnet es nicht die ganze Zeit. Der Ort gehört neben Kiel zu den eher weniger besuchenswerten Orten der Welt. Jedes Bergdorf in den Alpen ist authentischer. Für das Alpenflair muss ich nicht nach Kanada fahren. Die Wanderun um den Altasee herum war zwar schön, aber ich will spektakulär!
Mal sehen, was sich die nächsten Tage noch so tut in Sachen "spektakuläre Ausblicke".