wir ziehn fallera… Morgens früh geht es Richtung Mt Si. Es ist ein
bewölkt auf dem Weg nach Osten. Ein paar Regentropfen fallen auf das Auto,
gleichzeitig ist es warm, um nicht zu sagen es ist eklig schwül. Im Ort erstehe
ich ein Parkticket und dann geht es los. Im dichten Wald nach oben. In
Haarnadelkurven den Berg rauf. 2,5 Stunden ohne nennenswerte Abwechslung. Mir
ist warm, ich schwitze und gleichzeitig regnet es. Tolle Kombi, ich hasse
dieses Wetter.
Und dann plötzlich ist der Wald vorbei. Bumm, penkg, zack – aus
und vorbei. Ich stehe vor einem Steinhaufen. Muss ja da auch irgendwo
weitergehen. Ein bisschen klettern hat noch nie geschadet, also los. Nach
wenigen Minuten tut sich mir ein Panorama auf, das ziemlich schön ist. Da liegt
im Smog versteckt Seattle, dahinter das Meer und rundherum die Berge und eine
weite Ebene.
Auf den Gipfelsteinen sitzend mache ich eine Pause, esse Bagel mit
Frischkäse und genieße die Aussicht. Ein kleines Streifenhörnchen kommt dazu
und hüpft durch die Gegend. Ich habe ein paar Nüsslein dabei und mein
Kindchenschema siegt, ich muss dem Hörnchen einfach welche abgeben. Und siehe
da, es nimmt dankbar ein paar Nüsslein und knuspert die lustig vor sich hin.
Der Rückweg geht
umso schneller. Vielleicht ein bisschen langweilig, aber es geht schnell
bergab. Im unteren Drittel gibt es ein paar Infotafeln, die die Geschichte des
Waldes erzählen. Der Wald ist vor einigen Jahren mal halbwegs abgebrannt, hat
sich aber schnell wieder erholt. Heute erinnern nur noch einige verkohlte
Stellen an der Baumrinde an die vernichtenden Feuer.
Die feuchte Wärme
ist nicht gerade mein Lieblingswetter und ich denke immer wieder an die feuchte
Kälte, die mich auf der anderen Seite des Atlantiks erwarten wird. Ein bisschen
freue ich mich wieder auf zu Hause. Vielleicht auch ein bisschen mehr.