28.06.2013

Im Frühtau zu Berge

wir ziehn fallera… Morgens früh geht es Richtung Mt Si. Es ist ein bewölkt auf dem Weg nach Osten. Ein paar Regentropfen fallen auf das Auto, gleichzeitig ist es warm, um nicht zu sagen es ist eklig schwül. Im Ort erstehe ich ein Parkticket  und dann geht es los. Im dichten Wald nach oben. In Haarnadelkurven den Berg rauf. 2,5 Stunden ohne nennenswerte Abwechslung. Mir ist warm, ich schwitze und gleichzeitig regnet es. Tolle Kombi, ich hasse dieses Wetter. 
Und dann plötzlich ist der Wald vorbei. Bumm, penkg, zack – aus und vorbei. Ich stehe vor einem Steinhaufen. Muss ja da auch irgendwo weitergehen. Ein bisschen klettern hat noch nie geschadet, also los. Nach wenigen Minuten tut sich mir ein Panorama auf, das ziemlich schön ist. Da liegt im Smog versteckt Seattle, dahinter das Meer und rundherum die Berge und eine weite Ebene.

Auf den Gipfelsteinen sitzend mache ich eine Pause, esse Bagel mit Frischkäse und genieße die Aussicht. Ein kleines Streifenhörnchen kommt dazu und hüpft durch die Gegend. Ich habe ein paar Nüsslein dabei und mein Kindchenschema siegt, ich muss dem Hörnchen einfach welche abgeben. Und siehe da, es nimmt dankbar ein paar Nüsslein und knuspert die lustig vor sich hin.
Der Rückweg geht umso schneller. Vielleicht ein bisschen langweilig, aber es geht schnell bergab. Im unteren Drittel gibt es ein paar Infotafeln, die die Geschichte des Waldes erzählen. Der Wald ist vor einigen Jahren mal halbwegs abgebrannt, hat sich aber schnell wieder erholt. Heute erinnern nur noch einige verkohlte Stellen an der Baumrinde an die vernichtenden Feuer. 
Die feuchte Wärme ist nicht gerade mein Lieblingswetter und ich denke immer wieder an die feuchte Kälte, die mich auf der anderen Seite des Atlantiks erwarten wird. Ein bisschen freue ich mich wieder auf zu Hause. Vielleicht auch ein bisschen mehr.