12.06.2013

Und die Sonne scheint





Die Seattler glauben, dass es bei ihnen immer nur regnet. Na, die sollen mal nach Norwegen kommen... Für meinen Stadtbummel hatte ich mir extra Regenzeug mitgenommen. Ich trage ja gerne etwas Ballast mit mir durch die Gegend. Angefangen habe ich an der Spaceneedle und dem Park drumherum. Hübsch ist es da. In oder auf der Spaceneedle war ich nicht, warum auch? Ich will ja Seattle angucken, nicht draufgucken.Aber einmal drumherum gegangen bin ich. 
Und da war der dieses Labyrinth. Eines von denen, die in Klöstern manchmal sind. Der Eingang geht direkt bis fast in die Mitte und dann muss man den ganzen Weg in Schlangenlinien außen rum gehen. Ich meditiere mich durchs Labyrinth und bekomme Applaus, von einer Gruppe Touristen. Die wussten alle nicht, dass es ein Meditationslabyrinth ist und wollten es dann  auch mal ausprobieren. 

Ich gehe weiter, die Strasse entlang und runter in Richtung Wasser. Da ist der Olympic Sculpture Park. In den Skulpturen erkenne ich kaum was. Könnte irgendwie ein Dinosaurier sein. Oder ein Elefant. Der Park eher unspektakulär, die Aussicht wunderschön. Am Wasser weiter Richtung Downtown. Vorbei an den Kreuzfahrtschiffen und Souvenirgeschäften. Bacon und Ahornsirupbonbons muss ich aber doch probieren. Also nicht 2 verschiedene Sorten, sondern beides in einem Bonbon. Schmeckt leider künstlich. Schade. Aber die Sonne scheint und es ist wunderschön warm bei einer leichten Brise. Am Aquarium haben sie einen tollen Fahrradständer - der sieht aus, wie ein Oktopus. 

In der eigentlichen Innenstadt bummel ich zwischen den Hochhäusern entlang und komme aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Bis in den Himmel ragen die Häuser, in den verspiegelten Fenstern kann ich andere Häuser sehen, die sich vor dem blauen Himmel dunkel abzeichnen. Zwischendurch steht mal ein klitzekleines Haus zwischen den großen. Ob es sich eingeklemmt fühlt? Oder doch eher beschützt von seinen Nachbarn. Vielleicht radelt da auch mal ein Polizist auf seinem Polizeifahrrad vorbei. Genau, Polizeifahrrad. Richtig mit Schild dran. 

Gegen Mittag bin ich am Farmers Market. Der berühmte, bekannte Markt im Herzen Seattles. Dort gibt es eigentlich alles an Lebensmitteln zu kaufen, was man sich vorstellen kann. Jedes Obst und Gemüse und absolut jeden Fisch, den man sich wünschen kann. Vor allem Lachs, der sich hier auch ganz wohl fühlt. Klar, kaltes Wasser, Flüsse mit vielen Steinen zum drüber hüpfen und fast die gleiche Landschaft wie in Norwegen. Kein Wunder, dass sich Lachse da wohl fühlen. Bei der Käseauswahl würde jeder Franzose leuchtende Augen bekommen. Es gibt fast jeden Käse, den ich schon mal gerochen habe. Nur ein paar braune Varianten fehlen.